Freitag, 23. August 2013

Piak Poster und andere Besucher

Im Mai haben wir über unsere Besucher berichtet und geschrieben, wie sie sich bei uns gefühlt haben.
Inzwischen gab es in unserem Haus und dem großen Garten durch die Regenzeit viel zu tun, abgesehen von den zunehmenden Besucherströmen aus Udon, Buriram, Korat und Bangkok, die nach Cowboy-Unterhaltung und Khao Yai-Rundfahrt auch das attraktive Haus in Pimpaka besichtigen wollten. Ich habe Luck gefragt, ob wir Eintritt nehmen sollen :-).

Besucher kamen sogar mit Kleinbussen...

...und waren immer sehr höflich, zurückhaltend und begeistert. Eine positive Erfahrung im Vergleich zu den anfänglichen, etwas zu neugierigen Besuchern.

Diese Besucher waren ausgesprochen höflich, gingen sehr aufmerksam durch die Räume und stellten viele Fragen und niemand öffnete einen Schrank oder eine Schublade, wie es die ersten Besucher taten. „Das ist Thai“ entschuldigte damals Luck dieses in meinen Augen unhöfliche Benehmen.

Aber es gibt auch ganz wunderbare Besuche der Freundinnen und Verwandten von Luck und Mooy. Da wird abends und beim Frühstück diskutiert und die Erinnerungen purzeln aus dem Gedächtnis.




Ganz besonders hat sich Luck über den Besuch eines sehr bekannten Filmregisseurs und -Produzenten gefreut. Sie war immer ein großer Fan von Piak Poster und alle Thailänder aus Lucks Generation kennen ihn. Jetzt arbeitet er mehr als Bildender Künstler und wohnt in der Nähe von Pakchong. Seine Tochter, die 12 Jahre in Deutschland und danach in anderen europäischen Ländern lebte, kümmert sich um ihn und arbeitet in unserer Stadt.

Piak Poster und seine Tocher vor Gebäck und Schokolade

Piak Poster und seine Tocher vor Gazpacho

Piak Poster und seine Tocher vor Ice Cream

Nun wollen wir auch mal andere Sonnenuntergänge sehen, nicht nur die von unserer Terrasse aus.



Also geht es bald zum Schnorcheln ans Meer und meine Unter-Wasser-Freunde lassen grüßen.

Mein Freund, der Kofferfisch am Roten Meer





Grüße von Luck und Manfred

Sonntag, 11. August 2013

THAILAND-MUTTERTAG

In Thailand wurde der Muttertag 1950 eingeführt. Es war seitdem der 15. April. Einen Grund für diesen Feiertag und dieses Datum konnten mir selbst Historiker nicht nennen. Wahrscheinlich lehnte man sich an amerikanische Traditionen an. Mit den Amerikanern hatte Siam als erstes asiatisches Land bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts offizielle diplomatische Kontakte.

1976 wurde das Datum auf den Geburtstag der Königin gelegt, ein völlig logischer Vorgang in einem Land, das bis heute nicht nur absolut autoritätsgläubig ist, sondern dem Königshaus höchste Verehrung und Dienerschaft zollt. Also feierte man ab dem 12. August 1976 nicht nur den Geburtstag der Königin als „Mutter der Nation“, sondern auch den Tag aller Thai-Mütter, die kleine Geschenke und weiße Jasmingirlanden erhielten.

Einige Leute behaupten sarkastisch, das Songkran-Fest, das früher im März stattfand und später auf den 13.-15. April verlegt wurde, habe dann mit dem Muttertag unangenehm kollidiert: Am letzten Tag des Songkran (Thai-Neujahrsfest), an dem die meisten Thailänder schwer alkoholiesiert sind, sollten den Müttern die Blumen und Geschenke nicht lallend übergeben werden.

Heute, am 12. August 2013, sind morgens in unserer Stadt die Straßen ganz ruhig. Behörden, Banken und Geschäfte sind geschlossen. Zum Muttertag, an dem die Mütter die angereiste Verwandtschaft einladen und bekochen, feiern die Familien. Dazu sind sie zum Teil bereits am Freitag angereist. Sie haben sich einen Tag Urlaub genommen. Nun reisen sie nach dem Muttertag morgen in der Frühe in endlosen Staus nach Hause. Dazu haben sie sich einen weiteren Tag Urlaub genommen. Auch viele Geschäfte und Betriebe bleiben in Ermangelung von Arbeitskräften tagelang geschlossen. Hauptsache Sanuk (Spaß, Vergnügen, Lebenslust).




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Ursprünglich entstand die Idee in Amerika, an einem Tag im Jahr an die Mütter zu denken und Ihnen für ihre Liebe, Fürsorge und die Entbehrungen zu danken,
Meine Favoritin unter den Initiatorinnen ist Julia Ward Howe: „1870 wurde von Julia Ward Howe eine Mütter-Friedenstag-Initiative unter dem Schlagwort peace and motherhood gestartet. Sie hatte das Ziel, dass die Söhne nicht mehr in Kriegen geopfert werden sollen.“(*) Leider hatte ihre Idee keine Chance.

Man kann nachlesen, dass als Begründerin des heutigen Muttertags die Methodistin Anna Marie Jarvis gilt, die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis. Sie wandte sich aber nach der typisch amerikanischen, völligen Kommerzialisierung des Tages von ihrer Idee ab und versuchte sogar, den Tag wieder abzuschaffen.
In den USA werden die finanziellen Aufwendungen für den Muttertag nur durch Weihnachten übertroffen. Nach den Schätzungen der nationalen Einzelhandelsvereinigung werden im Durchschnitt 139 US-Dollar pro beschenkter Mutter ausgegeben.(*)

In Deutschland hat man 1922 gar nicht erst versucht, den Muttertag unter religiösen oder ethischen Gesichtspunkten einzuführen. Von Anfang an war der Kommerz die Basis aller Initiativen: “In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und – betont unpolitisch – als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Mit Plakaten in Schaufenstern, kleineren Werbekampagnen und Veranstaltungen bis hin zu Muttertagspoesie wurde dem ersten deutschen Muttertag am 13. Mai 1923 durch den Vorsitzenden des Blumenhändler-Verbandes, Rudolf Knauer, der Weg bereitet.“(*)
Gefeiert wir immer am 2. Sonntag im Mai. Eine besondere gesetzliche Regelung erlaubt den Blumengeschäften, an diesem Tag zu öffnen.

(*) Wikipedia

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In meiner familiären Umgebung ist Mooy die einzige Mutter. Ihr Mann starb vor langer Zeit. Ihre Tochter starb bei der Geburt, der Zwillinge, die uns heute oft besuchen und mich als „Opa“ lieben.



Heute machen wir kein Brimborium. Ich gehe mit Mooy ganz langsam durch den fantastischen Garten. Es gibt die duftenden Jasminblüten und ich lade Mooy und alle anderen in ein schönes Restaurant ein, in dem es keine Feier mit den obligaten Lautsprechertürmen gibt.

Kinder singen und tanzen am Muttertag. Die etwa 25 Eltern können nur applaudieren. Unterhaltungen sind unmöglich.

Nachtrag: Es war heute Mittag sehr schön und hat Mooy so gut gefallen, dass sie kaum Hunger verspürte. Wir haben sie aber immer ermuntert.

Das Restaurant meiner Wahl liegt abseits von der Hauptstraße ganz ruhig an einem kleinen Fluss. Entlang dieses Flüsschens gibt es eine kleine, schattige Promenade. Im gesamten Innen- und sogar auch im Außenbereich ist Rauchverbot.



Dieser Platz, den die bescheidene Mooy noch nie vorher gesehen hatte, machte sie bereits ganz glücklich und still.
Wir bekamen einen schönen Platz auf einer Außenterrasse über dem rauschenden Flüsschen. bei der Vielzahl der gerichte war Mooy überfordert und überließ uns die Auswahl der Vor- und Hauptspeisen.



Es war wirklich sehr lecker und strapazierte meinen Geldbeutel incl. der Getränke etwa in der Größenordnung eine einfachen Menues in Düsseldorf: € 17,-.


Manfred Spies am 12.August 2013 in Pakchong.