Samstag, 18. April 2015

Thailand Pak Chong: Politik, Märchen, Straßenbau

Vorspann
In den Medien konnte man 2014 lesen und hören, dass In Thailand Lügen und Betrug ein Kulturgut sei.



Lüge, Ausrede oder was?

Ein halb ieeres Glas Wein ist zwar zugleich ein halb volles Glas. Aber eine halbe Lüge ist mitnichten eine halbe Wahrheit. (Jean Cocteau)

Die Lüge ist der Schild der Feigen. Wer mutig ist scheut auch die Wahrheit nicht.(W. Shakespeare)

Wer lügt, stößt Gott einen Dolch ins Herz. (Rathenau)

Eine Lüge schleppt zehn andere nach. (deutsches Sprichwort)

Mit Lügen kann man durch die Welt kommen, aber bestimmt nicht zurück. (russisches Sprichwort)

Wenn man meine Faktensammlung liest, kann man sich gern dazu das passende Zitat aussuchen.
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Fakten

In Pak Chong (Provinz Nakhon Ratchasima) im Wohnbereich „Pimpaka“ gibt es seit Jahren eine Straße, die offiziell „Pimparam Road“ heisst. Der richtige Name wäre „Moon Road“, wie mir ein kreativer Thai-Bewohner erklärte. Kraterähnliche Schlaglöcher kennzeichnen diese Horrorstrecke. 




Dort gibt es viel Verkehr von Mopeds und Pickups mit Eltern und Kindern, weil sie dort täglich zu der großen Schule fahren. Und die vielen Besucher der dort liegenden Fußballplätze lieben diese Straße besonders auf dem Rückweg nach einigen Bieren, weil sie dann hin und wieder auf die Fresse fallen. Aber Thais sind Buddhisten und „Leben ist Leiden“ hat Buddha gesagt.

Da auch die Straßenbeleuchtung nur zur Hälfte funktioniert, gab es auch mit meinem Raf mehrmals Stürze.

Fakten-Kalender 
30.9.2013   Besuch mehrerer Bewohner bei der Stadtverwaltung (Thesaban) von Pak Chong. Es wurden Fotos vom Zustand der Straße abgegeben und auf Unfälle hingewiesen.
Es wurde von der Behörde versprochen, im November 2013 mit dem Neubau der Straße zu beginnen. „Das Geld aus Bangkok dafür ist schon da“.

31.12.2013   Gleiche Situation wie vorher. Die Stadtverwaltung log.

2014, folgende neun Monate   Nichts geschah, „Moon Road“ blieb.

08.09.2014   Präsentation von Verletzungen eines Unfallopfers und Frage, was mit dem Geld aus Bangkok für den Neubau der Straße gemacht wurde. Antwort: „Es gab ein Meeting und das Geld wurde für Wichtigeres gebraucht.“
Es wurde den Besuchern versprochen, die Straße wird mit Sicherheit bis Ende 2014 neu gebaut.

03.10.2014   Abgabe einer schriftlichen Bestätigung unserer Besuche vom September 2013 und vom September 2014 und den dabei geäußerten Versprechen der Behörde. Das macht Druck, weil es jetzt schriftliche Fakten gibt.
Außerdem wurden der Behörde (Thesaban) aktuelle Fotos der Strasse und eine Liste mit 41 Unterschriften übergeben.
Immer wieder wurde seitens der Behörde bestätigt, dass die Strassenarbeiten im Jahr 2014 erledigt werden.

03.11.2914   Weil ich den Märchen der Verwaltung und des Bürgermeisters und seines in Pimpaka in seiner Villa lebenden Stellvertreters (Herr Lith) nicht traute und ich die Bürger und Besucher auf die Gefahren der Straße aufmerksam machen wollte, stellte ich an der Straße auf dem Gelände eines Farmers ein von diesem genehmigtes Plakat auf mit Fotos und der berechtigten Frage, „Thesaban don´t care?“. 


Um 17 Uhr war es aufgebaut.
Der Vize-Bürgermeister, Herr Lith, kam um 18 Uhr nach Hause, regte sich auf, rief uns aber nicht an, um die Sache zu klären. Er beorderte noch abends einen LKW und Behördenhelfer und ließ das Plakat entfernen. 
Die Aufregungen der Behörde und auch bei der Leiterin von Mo Dingdaeng war groß: „Warum macht dieser Farang denn so etwas, wo wir doch den Neubau der Straße für 2014 garantiert haben!?“

31.12.2014   Kein Neubau der Straße, keine Veränderung. Lügen die oder spinnen die?

Die Verwaltung und der Vize-Bürgermeister hatten uns garantiert, dass die Straße nun endlich bis Ende 2014 neu und fertig sei. Wenn das wahr geworden wäre, hätte eine gewisse Rechtfertigung für die Verärgerung des Herrn Lit und das Entfernen des Plakates bestanden. Aber diese Fotos entstanden am 20.2.2015! Damit war meine Warnung auf dem Poster vollkommen gerechtfertigt und ich wollte bei der Verwaltung aus die Herausgabe oder den Ersatz meines Plakates klagen.

"Moon Road" am 20.2.2015
"Moon Road" am 20.2.2015
"Moon Road" am 20.2.2015
12.01.2015   Das „Pimpaka-Komitee“ mit seinem Vorsitzenden Heini Janssen teilte mit:
„Liebe Mitglieder,
wir haben es heute direkt vom zweiten Bürgermeister, Khun Lith, erfahren, dass am 16.01. am Eingang Pimpaka ein Bauschild über die anstehende Straßenbaumaßnahme aufgestellt wird.
Mit der Straßenbaumaßnahme wird definitiv im März 2015 begonnen.
Wir hoffen, dass keine weiteren, für unsere Thai-Gastgeber unverständlichen Störungen von dritter Seite eintreten.

Lieben Gruß
Das Komitee“

Abgesehen davon, dass der Herr Heini offensichtlich eine etwas wirre Vorstellung von einem „Gastgeber“ hat und sehr viele Ausländer hier die Thailänder und vor allem die Behörden eher als unhöflich, rücksichtslos und als Abzocker bezeichnen, so kamen zumindest von unserer Seite keinerlei öffentliche „unverständliche Störungen“. Ich bezweifle allerdings, dass der Herr Heini Janssen überhaupt den Unterschied zwischen „verständlich“ und „unverständlich“ versteht. Denn sonst hätte er längst reagieren müssen, als 
  • weder am 16.1.2015 ein Bauschild über die anstehende Straßenbaumaßnahme von Herrn Lith aufgestellt wurde, 
  • noch der Vize-Bürgermeister sein Versprechen einhielt, DEFINITIV IM MÄRZ 2015 MIT DEN ARBEITEN ZU BEGINNEN! 
Und wenn dann heute, am 17. April, fast am Ende der Schulferien, die Stadtverwaltung (Thesaban) mit den Straßenbauarbeiten beginnt, wurden vorher weder thailändische noch ausländische Bewohner informiert. Kümmert sich die Behörde, kümmert sich ein Bürgermeister um die Belange der Bürger? NEIN! 

Den Vize-Bürgermeister und seine Verwaltung sollte man mit der Redaktion der Wettervorhersage betrauen, da stimmt auch nichts.
Gegen das, was wir in den letzten Jahren von diesen Leuten gehört haben, sind die Märchen von den Gebrüdern Grimm Tatsachenberichte.

Nach oftmaligen Versprechen, den Bürgern zu helfen, was nie eingehalten wurde, nun endlich am 17.4.2015 der  Baubeginn.
17. April 2015, "Moon Road" in Pimpaka
„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er doch die Wahrheit spricht.
Lügnern wird – zu Recht – misstraut. Besonders im öffentlichen Bereich werden Lügen in der Regel unbarmherzig geahndet. Politiker, denen eine Lüge nachgewiesen wird, müssen meist zurücktreten.“(Ethikinstitut Deutschland). Aber wir leben hier in Thailand. Da werden Lügen nicht als Lügen angesehen, es sind eher Geschichten, die erzählt werden.
Ich habe dem Herrn Vize-Bürgermeister einen Brief geschrieben und die Rückgabe meines Eigentums gefordert. Seine Handlungen hatten nach meinem juristischen und moralischen Verständnis keine  Grundlage, es gab keine richterliche Anordnung und es war keine Gefahr im Verzug. Und man hätte sich mit Anstand mit dem Verursacher in Verbindung setzen können.
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03.02.2015

Manfred Spies
101 Pimparam Road Mo Dindaeng 30130 Pakchong Nakhon Ratchasima Thailand
044 - 313363 manfredspies@aol.de
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Dear Mr. Lith,

On  09.31.2013 several residents of Pimpaka the construction of the road was promised in the city administration office of Pakchong. "We will start the construction in November (2013). The money from Bangkok is already there.".
Nothing was built. The money from Bangkok was spent "for more important things."

We're very sorry that you have so much to do. In the months to September 2014 passed only accidents on the Pimpaka Road. But the administration was not worried about the risks for residents, for visitors to the football courts, and for the school-children and their parents.
We visited in September 2014 once the Thesaban office showed violations and asked for the construction of the road. We were assured and that I am sure the road is rebuilt in winter 2014.
Because I wanted to warn people and remind the administration after so many promises I made an information poster on side of the road. I thought you were angry, maybe you did not understand my QUESTION - not a statement! . You let remove the poster immediately after a few hours on 04/11/2014
The winter of 2014 is over. It was built again nothing.
On 01/12/2015 you promised the Farang Pimpaka Committee: "It's definitely the Pimparam Road rebuilt in March 2015 On 01.16.2015 a sign is set up with information on the road.“.

The sign stands today on February 3, not on the street. The inhabitants of the dangerous road wondering whether the administration is really concerned about the citizens.
We're very sorry if you again so much to do. But maybe you after so long and so understand the many promises and confirmations that I have little hope, and do not believe that the government cares about my injuries and the daily concerns of parents and school children who use this road. I think my QUESTION on the poster from 11.04.2014 was justified.

I try to understand that you have gotten. But you have not tried to talk to me. It was my property and it was my opinion. If your reasonable protest I would take away the poster at once.
I want to get my poster returned. I ask for the return until 28/02/2015. I want to put up the poster as a reminder in the garden of my sister in law. We await guests at Makha Bucha (4.3.), The Chakri Day (6.4.) And at Songkran 13.4.)
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Do you remember how much stinking garbage was formerly in Pimpaka on every street? I have 2013 collected and cleaned all the garbage of the Thai people. Who helps me? No One! But I have given an example. Today the streets in Pimpaka are almost clean.
I am willing to work together in the future always. But others have to want to talk to me. And I ask the Thesaban to respect my property and my freedom of speech. These are rights of all people.
Yesterday we asked at the city council after my poster. The police did nothing. In three offices nobody knew anything. That's why I write.
Yesterday we asked at the city council after my poster. The police did nothing. In three offices nobody knew anything. That's why I write.

Yours sincerely Manfred Spies 
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Natürlich erhielt ich keine Antwort von Herrn Lith. In Thailand glauben anscheinend manche Politiker, Polizisten und mächtig reiche Mächtige Sonderrechte zu haben und unangreifbar zu sein. Für sie gilt eine Art Strafgesetz §112a, das die Majestätsbeleidigung auf diese Cliquen ausdehnt.
Nicht von den Thesaban-Mitarbeitern, erst recht nicht vom Vize-Bürgermeister, sondern von den Bauarbeitern erfuhren wir etwas über die Bauplanung der „Moon Road“: Die Straße wird beidseitig aufgerissen, abgetragen und mit einer Betonschicht versehen. Der Verkehr wird während der Zementierung einspurig geführt (für LKW geeignet?). Jeweils am Anfang und am Ende des Bauabschnitts müssen die Fahrzeuge und Mopeds den Gegenverkehr abwarten. Eine Ampelanlage ist nicht geplant.
Das zu erwartende Chaos und die Verärgerung der Bürger bei Beginn der Schulzeit und bei Fußballturnieren wird medienreif sein.

Fazit
Und was macht ein Herr Janssen und sein Komitee, in dessen Namen er spricht und schreibt? Gar nichts. Ich würde mich schämen in so einer angepassten, schleimenden Leichengesellschaft Mitglied zu sein. Das Wort Rückgrat kennen diese Herrschaften wohl nicht?

Was die Mitglieder der Verwaltung und deren Spitzen angeht, so frage ich als fundamentalistischer Buddhist: Wo steht ihr eigentlich? Mit dem hier praktizierten, kapitalistischen Egoismus haben die Erleuchtung Buddhas, die Silas, die vier edlen Weisheiten und der achtfache Weg nichts zu tun. Wenn er nicht verbrannt wäre, würde er angesichts dessen, wie ihr den Buddhismus missbraucht, im Grab rotieren.

Zitat 1: „Wer beschlossen hat, den Buddhaweg zu gehen, für den sind die fünf Sittenregeln (pañca-síla) bindend:

1. Enthaltung vom Töten von Lebewesen,
2. Enthaltung vom Nehmen dessen, was nicht gegeben ist (Stehlen),
3. Enthaltung von unrechter Sexualität,
4. Enthaltung vom Lügen,
5. Enthaltung von berauschenden und die Sinne verwirrenden Substanzen, Speisen und Getränken.“


Wir alle beobachten, in welch hohem Maß in Thailand gemordet, geklaut, gefickt, gelogen und gesoffen wird. Zu allen diesen Tatsachen gibt es unzählige Informationen in den Medien und im Internet. Und Politiker, Polizei und Militär sind dabei oft kein gutes Vorbild.

Und die Farangs, die sich voltgefressen und vollgesoffen auf kleine Thaifrauen legen und ans Steuer ihrer Limousinen setzen und diese Frauen bei Unfällen töten und ganz ungeschoren davon kommen, weil diese Dreckschweine noch am Unfallort die Polizei zu bestechen wissen, was ist denen zu wünschen? 

Zitat 2:  „Der Weg zu den Erkenntnissen Buddhas, der geübt werden muss, beinhaltet vor allem Ethik, Wahrhaftigkeit, die Abwesenheit von Neid und Gier und die Entwicklung von Empathie und Mitgefühl.“

Empathie und Mitgefühl würde bedeuten, dass man sich um die anderen Menschen sorgt, dass man Unglück und z.B. Unfälle von ihnen fern hält, dass man sie bei allen sie betreffenden Entscheidungen berücksichtigt und sie über Ergebnisse informiert usw. usw.

Abstand nehmen
Hier ist für mich Ende. Mein Engagement für Thai-Mitbürger ist vorbei. Das meine ichnatürlich nicht generell, denn es gibt sehr vernünftige, intelligente und engagierte Burger. Solche haben wir auch - man soll es kaum glauben - bei der Polizei kennen gelernt.
Aber die meisten Thailänder wählen IHRE Politiker, sollen IHRE Veränderungen selbst wollen und bewirken, sollen IHREN Müll auf der Straße und im Kopf selbst wegräumen und die Thaifrauen sollen SELBST lernen, dass ohne sie in diesem Land gar nichts läuft und sie deshalb ihre Rechte gegenüber den Macho-Männern einfordern können. Es gäbe viel zu tun. Lass sie SELBST anpacken.

Ergänzung: Und die dauerhaft hier lebenden Ausländer sollten Steuern zahlen für die Benutzung einer Infrastruktur, über deren Qualität sie dauernd lästern. Basta.

Manfred Spies, 17.4.2015






 




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